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Minimalismus als Design-Konzept

In unserer schnellen und vielschichtigen Welt stellt die Vereinfachung komplexer Themen eine Hauptaufgabe von Design dar.

Einige Unternehmen hat der Einsatz minimalistischer Design-Prinzipien überaus erfolgreich gemacht. Dazu gehören Apple, in Teilen auch Sony, Porsche und einige weitere.

„Weniger ist mehr.”

von Mies van der Rohe

Minimalismus im Blog-Eintrag

Ein Leser forderte mich auf, nicht mehr so lange Artikel zu schreiben. Das Thema Minimalismus (wie passend) habe ich also gleich vorweg in vier kleinere Abschnitte unterteilt.

In diesem Artikel geht es um den Minimalismus als grundlegendes Designelement. In Teil 2 um die kulturelle Verwurzelung. In Teil 3 um die praktische Anwendungen und in Teil 4 um den Nutzen für die Unternehmenskommunikation.

Weniger ist mehr

Viele internationale Marken konzentrieren sich auf den Minimalismus als Haupt-Technik ihres visuellen Brandings. Ihre Identität folgt dabei den Prinzipien schematischer Klarheit. Dies macht auch definitiv Sinn. Welchen Grund sollte es geben, ein hübsches Logo mit Icons, Swooshes und allen möglichen Arten an Dekorationen zu pflegen? Warum ein Logo mit unnötigen Details überladen, wenn man seinen Kern klar und direkt kommunizieren kann?

Es ist ratsam, die Dinge einfach zu halten und dadurch den Zweck der Visualisierungen hervorzuheben.

Markenentwicklung durch Minimalismus

Das Ziel jeder Markenentwicklung ist der Aufbau eines Images. Die eigene Botschaft soll spürbar, positiv und wiedererkennbar gemacht werden. Die Optik ist gerade hier extrem wichtig, weil wir Menschen gewohnt sind in Bildern zu denken. Zu einem sichtbaren Symbol können wir leicht eine Beziehung aufbauen.

Es ist viel schwieriger eine Meinung zu etwas Unsichtbarem zu entwickeln. Minmalistisches Design bietet eine geeignete Projektionsfläche an. Es entsteht ein Interpretationsspielraum. Der Betrachter kann seine spezifischen Markenerlebnisse mit dem Design in eine Beziehung setzen. Er wird sich dadurch leichter an die Aussage und die mit dem Geschäft in Verbindung stehenden Details erinnern können.

Minimalismus in der Kommunikation fühlt sich gut an. Hier hat sich jemand überlegt, was er sagen möchte. Das Design verstärkt diese Botschaft. Ein klares Design, saubere Schnitte und ausgewählte Farben unterstützen die leichte Wiederkennung.

Wie funktioniert Minimalismus im Design?

Minimalismus ist eine Technik, mit der Designer die Kreation von unnötigem Beiwerk trennen und die wichtigen visuellen Positionen stärken. Die Form folgt der Funktion. Das heisst, dass auf alle Gestaltungselemente, die für die Funktion des Designs nicht essentiell notwendig sind verzichtet wird. Das Design baut auf einer einheitlichen Basis auf.

Das gemeinsamen Konstrukt bildet wiederrum den Kern zu etwas noch größerem: Dem Image. Allgemein gesagt beschreibt der Minimalismus eine Reduktion der Vielfalt von Farbe und Form, wobei typischerweise Primärfarben und einfache geometrische Formen zum Einsatz kommen. Damit verbunden ist typischerweise eine kühle, rationale Ausrichtung, mit funktionalistischer Tendenz.

Disziplin der Schlichtheit

Sobald der Minimalismus unternehmensweit als Disziplin verstanden wird, gibt es eine ganze Menge Dinge, die man im Auge behalten muss. Solange nicht komplett mit der reduzierten Gestaltungssprache gebrochen wird, werden aber auch geringfügige Veränderungen einer visuellen Marke von den Kunden nicht als unangehm aufgefasst. Die Fähigkeit, die Kommunikation einer Firma erinnerbar und konsistent zu halten sind hier die Schlüssel für eine saubere visuelle Identität.

Minimalismus = einfach?

Von Außen betrachtet sehen minimalistische Dinge manchmal nach wenig Inhalt, Arbeit oder Aufwand aus. Dabei wird leicht übersehen, dass die Auswahl und Trennung von wichtigen und unwichtigen Kommunikationselementen eine Kunst für sich darstellt und eben nicht so einfach und locker von jedem geleistet werden kann. Wenn man die falschen Details weglässt so kann man dadurch relativ zuverlässig das komplette Ansehen zerstören. Reduktion ist tatsächlich schwieriger als man denkt.

Wenn man es richtig angeht, entsteht eine Vereinfachung aus einem Prozeß, der mit vielen guten Entscheidungen, Erfahrung und Feingespür verbunden ist. Gerade ein reduziertes Design benötigt eine aussagekräftige Schrift, prägnante Farben, ein gutes Logo und ein klares Image. Der Designer muss Können, Anspruch und viel Zeit aufwenden, um ein individuelles und persönliches Design zu schaffen.

„Das Einfache ist nicht immer das Beste. Aber das Beste ist immer einfach.”

von Heinrich Tessenow

Richtig gestaltet, strahlt minimalistisches Design Erfahrenheit, Souveränität und Rafinesse aus. d.h. eine Kommunikation, die sich auf die wesentlichen Merkmale beschränkt. Eine Firma, die klar kommuniziert hat es nicht nötig, den User mit schönen Bildern, Trends oder Effekten anzulocken. Minimalistisches Design eignet sich daher besonders gut für Firmen die im B2B Geschäft tätig sind.

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Über den Autoren

Stephan Bender

Bücher haben mich seit früher Kindheit begleitet. Als Buchhändler erstand mein Vater für mich jedes Buch, das ich lesen wollte. So war schon mein Elternhaus von Sprache, Kunst und Literatur geprägt. Anfangs verschlang ich Abenteuerromane. Später widmete ich mich den Biografien großer Künstler und entdeckte Bücher über Malerei. So wurde mein Interesse für Design und Kunst geweckt und ich verbrachte meine Jugend größtenteils damit, zu zeichnen und zu malen. Nach meiner Ausbildung zum Mediengestalter habe ich in Düsseldorf und München in Werbeagenturen als Grafiker und später als Artdirektor gearbeitet, bevor ich mich im Jahr 2009 mit einem Kollegen und eigener Agentur in München mit dem Fokus auf Websiteerstellung selbstständig gemacht habe. 2011 gründete ich mein eigenes Designbüro: Bendesign. Seitdem arbeite ich für meine Auftraggeber daran, die Qualität ihrer Angebote zu visualisieren und die Kommunikation von Menschen und Marken zu verbessern.

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