Juli 2, 2019

Ein zerstörter grauer Laptop, dessen Tastatur sich wellt bis er seitlich aufbricht. Der Screen zeigt Bildschirmfehler und Risse im Glas.

Die Arbeit eines Webdesigners endet mit Abschluss des Webdesigns. Für Unternehmer dient die Website dann häufig als primäres Vertriebswerkzeug. Das Internetmarketing wird zu einer langfristigen Aufgabe. Viele Gründer neigen nun dazu das Erscheinungsbild Ihres Unternehmens als Summe separater Einzelaufgaben anzusehen.

Die Gestaltung der Grafik, die Programmierung der Website oder das Werbetexten werden als gänzlich andere Jobs betrachtet. Dieser Betrachtungsweise folgend besteht also Werbung nur aus einer Reihe komplett unterschiedlicher voneinander getrennter Einzelaufgaben.

Diese Sichtweise bringt diverse Probleme mit sich. Tatsächlich existiert keines der auf den ersten Blick voneinander unabhängigen Projekte komplett seperat. Alle diese Aufgaben existieren häufig nur aus einem einzigen Grund. Mit der eigenen Bezugsgruppe ins Geschäft zu kommen und die eigenen Produkte noch besser zu verkaufen. Die getrennt wahrgenommenen Themen gehören also folglich zusammen.

Einzelne Kommunikationselemente bilden erst in ihrer Summe die wahrgenommene Marke ab. Zu den Designaspekten, welche die Aussenwahrnehmung eines Unternehmens beeinflussen können zählen:

Mehr als eine Summe an Einzeldetails

Selbst wenn Designelemente separat voneinander angelegt werden, arbeiten sie später zusammen. Jedes Element ist in der Lage das Geschäft und die wahrgenommene Marke zu beeinflussen. Websitebesucher benötigen inzwischen nur noch etwa eine Fünftelsekunde, um sich einen ersten Eindruck über die besuchte Website zu bilden. Die offensichtlichsten Designelemente, die in der Lage sind, sich auf ein positives Erscheinungsbild auszuwirken sind eine klare Navigation, schöne Abbildungen und eine klare Benutzeroberfläche.

Darüberhinaus gibt es eine Vielzahl weiterer Details, welche die Wahrnehmung einer Website beeinflussen. Fast jeder Websitebetreiber möchte herausragen und besonders wahrgenommen werden, um mit der eigenen Website einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Dadurch werden häufig emotionale Entscheidungen getroffen, die sich jedoch für die Besucher als negativ erweisen können. Ein Beispiel ist der Slider, der heute auf beinahe jeder moderneren Website zum Einsatz kommt. Es ist wahrscheinlcih, dass durch diesen Slider die Website weniger Konversionen erzielt als sie dies tatsächlich ohne Slider könnte. Angesehene Konversionexperten wie z.B. Jakob Nielsen haben in diversen Tests bewiesen, dass Slider eine Website in den wenigsten Fällen wirklich erfolgreicher machen. Slider sehen schön aus. Keine Frage. Sie sind eine Modeerscheinung. Ob sie tatsächlich dabei helfen Konversions zu erzielen steht allerdings auf einem anderen Blatt.

Einfachheit und Usability

Die meisten Webdesigner widmen sich primär der Webdesign Ästhetik. Visuelle Anziehungskraft ist zweifellos wichtig. Doch diese Herangehensweise birgt immer die Gefahr andere Fallstricke ausser acht zu lassen.

Das dringendste Bedürfnis eines Users stellt in den meisten Fällen eine schnelle Websiteladegeschwindigkeit und ein intuitiv verständliches Design dar. Durch kreative Übertreibung werden häufig diese Grundbedürfnisse aus dem Blick verloren.

Das Hinzufügen visueller Unterhaltung statt textlicher Informationen führt dazu, dass die Verweildauer der Besucher steigt. Doch schnell wird dieses Thema mit großformatigen Hintergrundbildern, Videos und interaktiver Funktionalität ausgereizt, so dass die Seitenladegeschwindigkeit in den Keller sinkt. Das Laden zahlreicher CSS-Sheets, unterschiedlicher JavaScripte und anderer Bibliotheken führt zu einer weiter verringerten Websitegeschwindigkeit. Jede Anfrage, die an einen Webserver gestellt wird verlangsamt die Website. Die wenigsten User wissen es zu schätzen, wenn Sie von der besuchten Website überrascht oder herausgefordert werden. Die meisten Besucher kommen um zu sehen, wer sie sind und was sie anzubieten haben.

Seitenladegeschwindigkeiten beeinflussen dramatisch die Konvertierungsquote einer Website. Bei steigenden Ladezeiten erfahren die Absprünge einen steilen Zuwachs. Walmart.com hat in einer Veröffentlichung einen Wert von 2% Umsatzanstieg für jede gewonnene Sekunde Ladezeit geäußert. Firefox konnte die durchschnittliche Ladezeit auf ihrer Website um 2,2 Sekunden steigern und erhöhte dadurch die Anzahl der Downloads um 15,4% was gleichbedeutend mit 10 Millionen zusätzlichen Downloads war.

SEO kann man der Einfachheit halber auf die Formel Relevanz plus Inhalt plus Geschwindigkeit reduzieren.

Schriften und Typografie

Typografie ist eine wichtige Grundkomponente jeden Webdesigns. Leider werden Schriften als wesentlicher Designbestandteil des Webdesigns heute oft vernachlässigt. Man sollte sich nicht einfach mit Text auf der Website zufrieden geben. Passende Typografie kann die Wahrnehmung entscheidend beeinflussen. Typographie wirkt sich auf die Konvertierungsrate aus, da sie als visueller Aspekt wahrgenommen werden. Geeignete Schriften können die kognitive Leistungsfähigkeit sowie die Stimmung beeinflussen und dadurch Inhalte unterstützen oder abwerten. Folgende allgemeine Punkte sollten beachtet werden:

  • Verwenden Sie Typografie um die Wirkung des Inhalts zu verbessern.
  • Typografie kann Stimmungen beeinflussen, Emotionen auslösen und die Konvertierungsrate beeinflussen.
  • Keine Übertreibungen mit abwechslungsreicher Vielfalt. Stattdessen sollte Wert auf eine gute Übersicht und Lesbarkeit gelegt werden.
  • Die Ausdruckskraft sollte niemals die Nützlichkeit beeinträchtigen. (form follows function)

Designtechniken zur Konversionssteigerung.

Designer sprechen über responsives Design, moderne Design-Paradigmen und -Techniken. Aus geschäftlicher Perspektive sind diese Konzepte irrelevant. Wenigstens nicht annähernd so wichtig, wie es die Konversionsrate ist. Design zur Konversionsratensteigerung ist keine neue Technologie, Methode oder Designsprache. Es geht darum bewährte Designprinzipien anzuwenden, um die Konvertierungsrate positiv zu beeinflussen.  Für eine dramaturgische Inszenierung lassen sich Weißräume im Layout, suggestive Richtungshinweise wie Pfeile oder Userpfade einsetzen. Anziehende und abstossende Layoutelemente und Kontrastfarben können die Useraufmerksamkeit lenken und beeinflussen. Arbeiten Sie an der Konvertierung. Nicht am Design.

Website Navigationsfluss

Die Navigation stellt eine der wichtigen Komponenten auf jeder Website dar. Es gibt Websites, welche zunächst sehr ansehnlich sind, doch im weiteren Verlauf mit Komplexitäten verbunden sind. Die meisten, wenn auch nicht alle User erwarten einfache und zielführende Navigationselemente, die ihnen dabei helfen die gesuchten Informationen abzurufen. Durch auffällige Navigationselemente können Besucher verwirrt werden. Stattdessen empfiehlt sich fast immer  die Konzentration auf einfach zu bedienende Navigationsleisten.

Die Hauptsache

Jede Website erfüllt einen bestimmten Zweck. Dieser muß keine monetäre Bedeutung haben. Doch es gibt beinahe immer einen bestimmten Grund, weshalb eine Website existiert. Dieser sollte dann klar verständlich herausgearbeitet und dargestellt werden.

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Ungetestete Kontaktformulare

Alle Anstrengungen zu einer wunderschönen Websiten können im Sande verlaufen. Häufig besteht der Zweck einer Website darin, mit den eigenen Besuchern in Verbindung zu kommen. Dafür ist es nicht nur wichtig,  ein optimal gestaltetes Kontaktformular anzubieten, sondern dessen ordnungsgemäße Funktion. Wenn das Webformular überhaupt nicht funktioniert, wird eine Website kaum Leads generieren. Fast ausnahmslos jeder, der einmal den Fehler gemacht hat ein vorläufig angelegtes Kontaktformular ungetestet zu veröffentlichen wird dies später bereuen. Tatsächlich besteht einer der häufigsten Fehler darin, Kontaktformulare aus Zeitgründen ungetestet zu veröffentlichen.

Fazit

Legen Sie das Schicksal ihres Vertriebs nicht allein in die Hände des Webdesigners. Für Unternehmer kann es nicht verkehrt sein, sich Gedanken über Ihr Webdesign zu machen. Abhängig vom jeweiligen Standort, dem Budget und der Verfügbarkeit muß es keine schlechte Entscheidung sein, die erste Website intern zu entwickeln. Die Leistungsfähigkeit moderner DIY Designtools bieten heute ein hohes Maß an Flexibilität an. Dort können exakte Designelemente ausgewählt werden, die geeignet sind für bestimmte Geschäftsfelder oder Branchen zu funktionieren. Selbstverständlich weisen DIY-Tools wie wix oder jimdo Designlimitierungen auf. Doch gerade zu Beginn der eigenen Geschäftstätigkeit muß eine derartige Website keine schlechte Entscheidung sein.

Welche Designelemente verhindern bessere Konversionsraten für Ihr Geschäft? Haben Sie diese bereits identifiziert oder sind Sie noch mit der Analyse beschäftigt? Kontaktieren Sie mich gerne für eine kostenfreie externe Einschätzung.


Über den Autoren

Stephan Bender

Meine Aufgabe besteht darin Qualität zu visualisieren und die Kommunikation von Menschen und Marken zu verbessern, damit die Botschaften so geschärft werden, dass sie bei der Zielgruppe einen optimalen Eindruck hinterlassen kann.

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